Asco // Auf den Hund gekommen


 Shino schreibt:

 

Im Moment sprechen meine Menschen wieder viel von meinem Vorgänger, dem Asco. Asco war auch ein Schäfi und ging im Herbst 2010 über die Regenbogenbrücke. Da war er schon ein richtiger Methusalem. Für meine Menschen war er etwas ganz Besonderes. Begegnet sind sie ihm erst sehr spät, da war er schon elf Jahre alt.

 

Asco und seine Schwester Amber haben viele Jahre mitten in Würzburg auf einem verwilderten Grundstück in einem alten Container gehaust. Im Sommer war das ja ganz o.k.; das Gelände war groß und es gab viel zu beobachten. Aber die Winter in dem zugigen, feuchten und kalten Container waren hart. Und in den Nächten waren die Hunde immer eingesperrt, da sich die Nachbarn über das Bellen beschwert hatten.

 

Eines Tages kam Amber von alleine nicht mehr auf die Beine. Der Besitzer hat sich das ein paar Tage angeschaut und sie dann kurzerhand eingeschläfert. Von da an war Asco ganz allein. Aber er hatte viele Menschenfreunde, die ihn besuchten und ihm meist etwas Leckeres mitbrachten. Eine Bekannte des Besitzers hat sich ein bisschen um ihn gekümmert und ist öfters mit ihm Gassi gegangen.

 

Im Sommer 2006, es war gerade die Fußball-WM in Deutschland, haben sich mein Frauchen und Asco unter dramatischen Umständen kennengelernt. Von da an sind meine Menschen oft mit ihm spazieren gegangen, haben sich um Futter und Wasser gekümmert und den Container winterfest gemacht. An Weihnachten durfte er sogar für ein paar Tage mit nach Hause, wurde danach aber wieder auf seinem Grundstück abgestellt.

 

Das ging so weiter bis März 2007. Als auf dem Grundstück Rattengift ausgelegt wurde, reichte es meinem Frauchen und er durfte mit nach Hause. Anfangs sollte er nicht ins Schlafzimmer; aber er war hartnäckig und hat sich seinen Platz bei den Menschen ganz schnell erobert. Es folgten mehrere Urlaube, wo Asco wohl zum ersten Mal das Meer sah. Er war eine richtige Wasserratte und vom Schwimmen und Buddeln im Sand ließ er erst ab, als er total erschöpft war. Auch vom Stöckchen-Holen im See konnte er nie genug bekommen. Asco war, so viel ich aus den Erzählungen mitbekommen habe, ein pflegeleichter Schäfi, der meinen Menschen uneingeschränkt vertraute. Nur andere Hunde waren für ihn ein rotes Tuch. Das hat sich erst gelegt, als er schon sehr alt war.

 

Die Zeit verging und langsam wurde es mit dem Laufen immer schlechter. Die Hinterbeine krachten weg und dann saß er unbeholfen auf seinem Hosenboden. Trotzdem kämpfte er sich tapfer jeden Tag die vielen Stufen zur Wohnung hoch, mit tatkräftiger Unterstützung von Frauchen. Er war wirklich ein zäher Kerl. Im Sommer 2009 konnte er dann aber kaum noch Laufen; das Zusammensein mit seinen Menschen und die Knuddel-Einheiten genoss er aber nach wie vor.

 

Im Sommer 2010 war er ein letztes Mal mit in Urlaub. Danach ging es ihm immer schlechter und in der Nacht zum 27. Oktober 2010 musste er schließlich eingeschläfert werden. Da war er fast 16 Jahre alt. Er ist ganz friedlich in den Armen seiner Menschen eingeschlafen und dann über die Regenbogenbrücke gegangen.

 

Ich glaube, meine Menschen werden diesen Hund nie vergessen. Nur ein paar Tage nach seinem Tod bin ich, der Shino, dann aufgetaucht und meine Menschen haben sich sofort in mich verliebt. Aber das ist eine andere Geschichte …


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